LRS ist die Abkürzung für „Lese-Rechtschreib-Schwäche“. SchülerInnen, die mit der Rechtschreibung oder beim Lesen Schwierigkeiten haben, bereitet es häufig auch Probleme, den Unterrichtsinhalten gut zu folgen, da die basalen Kompetenzen noch nicht vollumfänglich ausgebaut sind.
Damit die SchülerInnen Texte und Aufgabenstellungen verstehen und die Lernmotivation sowie die Lust am Schreiben nicht verlieren, ist es wichtig, SchülerInnen frühzeitig zu testen und gezielt zu fördern.
Diese Testung und Förderung wird bei uns an der Schule vorgenommen. Dabei orientieren wir uns an den Fähigkeiten und Lernvoraussetzungen der einzelnen Kinder. Unser Ziel ist es, Lese- und Rechtschreibroutinen zu festigen sowie schriftsprachbezogene Lösungsstrategien zu vermitteln.
Damit dies gelingen kann, führen wir im ersten Halbjahr der Klasse 5 förderdiagnostische Tests durch. Diese werden in der gesamten Jahrgangsstufe durchgeführt und ausgewertet.
Die Ergebnisse der LRS – Diagnostik zeigen, welche SchülerInnen gefördert werden müssen. Diese werden dann in Kleingruppen eingeteilt und im Rahmen der Stunden des individuellen Lernens gefördert. In Absprache mit den Fachkolleginnen bekommen die SchülerInnen einen sinnvollen Nachteilsausgleich, der ihnen die Angst vor dem Schreiben nehmen soll.
In der 5. Klasse bekommen die SchülerInnen eine einstündige Förderung. Während dieser Stunden arbeiten sie mit dem Kieler Rechtschreibaufbau. Sie nutzen aber auch haptische Methoden, denn das Erspüren mit den Händen hilft beim Einprägen der Informationen. Am Ende der Klasse 5 werden die SchülerInnen erneut getestet, damit der Erfolg der genutzten Methoden evaluiert werden kann.
Zu Beginn der Förderung wird erneut eine Testung durchgeführt, um die Fehlerschwerpunkte der einzelnen SchülerInnen zu bestimmen. Sie werden weiterhin einstündig gefördert und arbeiten mit dem Kieler Rechtschreibaufbau und haptischen Methoden. Weiterhin werden sie speziell im Rahmen der erkannten Fehlerschwerpunkte gefördert. Auch am Ende dieser Klassenstufe werden die SchülerInnen erneut getestet, damit der Erfolg der genutzten Methoden evaluiert werden kann. Für einige SchülerInnen endet die Förderung nun.
Auch in dieser Jahrgangsstufe werden viele SchülerInnen weiter einstündig gefördert. Nun bezieht sich die Förderung aber zusätzlich auch auf das Schreiben freier Texte. Die SchülerInnen lernen, ihre Fehlerschwerpunkte zu erkennen und die Texte entsprechend zu überarbeiten.
Lernfortschritte in der LRS Förderung treten nur langsam ein. Die SchülerInnen müssen über einen langen Zeitraum intensiv arbeiten, damit ein relevanter Lernzuwachs zu erwarten ist. Mit diesem Konzept möchten wir die SchülerInnen dabei unterstützen und ihnen im Lernprozess zur Seite stehen.
An dieser Stelle sei darauf verwiesen, dass es sich bei dem schulinternen Förderangebot um eine flankierende Maßnahme handelt, die vielfach eine signifikante Verbesserung der Rechtschreibleistung bewirkt.
Allerdings stellt das Förderangebot keine vollumfängliche, ganzheitliche Therapie dar. Es ist daher elementar und unverzichtbar, den Prozess der Schreib- und Leseförderung auch außerschulisch zu unterstützen.